Verkehrschaos rund um Karlsruhe durch eine Entschärfung einer Weltkriegsbombe führte dazu, dass viele Zuschauer nicht rechtzeitig zum mit Spannung erwarteten Halbfinale kamen. Ebenso nervenaufreibend wie die Anreise für einige war sollte auch das heutige Spiel werden.
Schiedsrichter Robin Schoch pfiff die Partie gegen die Friedrichstaler Germanen bei ungemütlichem Wetter an und die groß gewachsenen Gäste aus Stutensee versuchten mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Unsere Defensive war von der ersten Minute an gefordert. Selbst gelang uns das frühe 1:0 bereits in der 2. Minute, als die FCG-Abwehr noch unsortiert war. Immer wieder schlug der Innenverteidiger lange Bälle Richtung TSV-Tor, doch die Null stand und trotz einiger brenzliger Situationen waren wir nicht so dominierend wie zuletzt. Aus dem Spiel heraus waren wir selten gefährlich. Das 2:0 Mitte der ersten Hälfte sorgte dann für mehr Ruhe und wir konnten mit einem beruhigenden Vorsprung in die Pause gehen, nachdem es auf beiden Seiten wenig nennenswerte Aktionen gab.
Nach weiteren Wechseln zur Pause kam die TSV-Elf gut aus der Pause, konnte sich aber auch bei ihrem Schlussmann bedanken, der in 1:1-Duellen gefordert war. Als dann zehn Minuten nach Wiederanpfiff das dritte Tor für unseren TSV fiel schien das Spiel endgültig entschieden.
Nach einigen Wechseln auf unserer Seite rissen dann die Gäste jedoch das Spiel an sich und trafen gegen unsere verunsichert wirkenden Jungs noch dreimal. Wer hätte mit solch einer Wende gerechnet? Zu allem Überfluss dann auch noch eine rote Karte für einen Spieler in blau kurz vor Ende.
Die sowieso schon nervlich und körperlich gebeutelten Reichenbacher mussten in Unterzahl in die Verlängerung. Die Friedrichstaler gingen in der Verlängerung mit einem unhaltbaren Schuss schnell in Führung und das Blatt hatte sich nun komplett gewendet. Doch unsere Jungs warfen nochmal alles rein und schafften den 4:4-Ausgleich. Was für ein dramatischer Spielverlauf?
Wie schon im Finale der Hallenkreismeisterschaft wurde das Spiel gegen die Jungs aus Stutensee vom Punkt entschieden. Das Duell war auch nach den ersten fünf Schützen immer noch nicht entschieden und am Ende wurde der junge Schiedsrichter zum tragischen Akteur des heutigen Tages, als er unseren Elfmeter in der Ausführung abpfiff, da unser Schütze im Anlauf nicht durchgelaufen sein soll.
Wahnsinn, was sich dann abspielte, da keiner der in blau gekleideten mit dieser Entscheidung einverstanden war. Nach minutenlangen Tumulten rund um den Schiedsrichter war die Situation kaum noch zu beruhigen. Als es dann doch noch weiter ging, traf Friedrichstal entscheidend und sorgte für grenzenlosen Jubel in deren Lager. Die Stimmung beim TSV war komplett im Eimer und es brauchte lange bis der Puls bei allen wieder auf einem normalen Niveau war.
Die Pokalträume der Jungs wurden jäh beendet und es wird nach diesem Abend nicht leicht die Ereignisse zu verarbeiten und sich auf das kommende schwere Auswärtsspiel bei PSG Pforzheim zu konzentrieren.